Mut zu regelmäßigen Pausen

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Machen Sie einen Break und haben den Mut zu regelmäßigen (Arbeits-) Pausen

Einen ganzen Arbeitstag lang durcharbeiten und höchstens eine kurze Kaffeepause einlegen? Das ist weder gesund noch produktiv. Pausen haben leider zu unrecht einen schlechten Ruf. Die einen halten sie für überflüssig, andere sogar für den Ausdruck purer Faulheit.

Viele Menschen kommen im hektischen Arbeitsalltag nicht mehr mit: SMS, E-Mail, virtuelle Blitzkommunikation über die halbe Weltkugel fordern ihre Aufmerksamkeit. Globalisierung, Facebook, Twitter, Instagram und Co verlangen regelmäßige Aktivitäten. Was zählt, ist nicht mehr das Herz, sondern die Hertz im PC.

In den letzten Jahrzehnten hat die Pause massiv unter der Beschleunigung der Arbeits- und Lebensverhältnisse gelitten. Und wenn mehr als ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer die gesetzlich geregelte Pause ausfallen lässt, ist das sicher mehr als bedenklich.

Wir verraten Ihnen, wieso Sie ruhigen Gewissens regelmäßige Pausen machen sollten.

Die Kunst des Arbeitens liegt in der Pause

Regelmäßige Pausen sind wichtig, um konzentriert und produktiv arbeiten zu können. Wer keine Pause macht, begünstigt Fehler, arbeitet langsam und ist einem hohen Stresspegel ausgesetzt. Der Gesetzgeber sieht nach sechs Stunden Arbeitszeit eine Pause von 30 Minuten vor. Experten empfehlen jedoch eher, täglich mehrere kurze, aber intensive Pausen einzulegen. Nach etwa 60 bis 90 Minuten Arbeitszeit ist eine fünfminütige Pause sinnvoll, um konzentriert weiterarbeiten zu können.

Der Psychologe Peter Beer ist davon überzeugt, dass „die Kunst des Arbeitens in der Pause liegt.“

„Je besser die Pausengestaltung, umso produktiver und gesünder wird der Mensch, weil Kreativität, Leistungsbereitschaft und Ausgeglichenheit steigen.“

Pause mit der 55/5 Methode

Erinnern Sie sich noch an die Fünf-Minuten-Pause in der Schule? Experten sagen, dass es eine gute Sache ist, auch zwischendurch kleine Pausen zu machen. Sie empfehlen regemäßige Pausen mit der 55/5 Methode. Nach 55 Minuten Arbeitszeit legen Sie eine 5-Minuten-Pause ein, um zum Beispiel an die frische Luft zu gehen, zu meditieren, ein Glas Wasser zu trinken oder im Pausenraum mit den Kollegen zu plaudern. Oder Sie strecken sich und machen ein paar Dehnübungen. Tun Sie etwas, was Sie mögen und was Ihnen gute Laune macht. Verzichten Sie in dieser Zeit bitte auf das Surfen im Internet oder auf Gespräche am Telefon.

Die Multitasking-Lüge

Während noch vor wenigen Jahren Multitasking der ganze Stolz der Leistungsträger war und der Mangel an Pausen damit begründet wurde, dass man locker neben dem Erarbeiten einer Präsentation auch essen und entspannen kann, belegen mittlerweile Studien, dass Multitasking auf Dauer nicht funktioniert.

Gründliche Forschungen haben ergeben, dass die Spezies Homo sapiens eine großartige Leistung vollbringen kann: Sie kann exakt zwei Dinge gleichzeitig tun. Zwei! Nicht sieben!

Ein Mensch ist in der Lage, während eines Telefonates seinen Bonsai zu schneiden. Mehr geht leider nicht. Alles andere ist Schummelei.

Wer glaubt, im Multitasking Modus zu laufen, arbeitet in Wahrheit die nur scheinbar parallelen Aufgaben nacheinander ab. Wer sich permanent im vermeintlichen Multitasking Modus unterbrechen lässt und seine Aufmerksamkeit häufig breit streut, schwächt seine Fähigkeit zur Konzentration.

Workaholics sind erwiesenermaßen wenig leistungsfähig. Sie kompensieren ihre geringe Effektivität allein über die Dauer der Arbeit und über massiven Zeiteinsatz. Das weist der Neurowissenschaftler Gary Small von der University of California nach.

Zusammenfassend sagen seine Studien:

Wer sich mehr auf reaktive Aufmerksamkeit und weniger auf proaktive Aufmerksamkeit konzentriert, erlebt zu viel Fremdbestimmung.

Oder anders herum:

Wer sich stets auf eine Sache konzentriert, wird zunehmend selbstbestimmter.

Wer sich fokussiert, wird im Fokussieren mit der Zeit immer besser.

Tipps zum Kraft Tanken – eine gute Pause ist mehr, als nicht zu arbeiten.

1. Verlassen Sie den Arbeitsplatz.

Um einen freien Kopf zu bekommen, sollten Sie am besten auch Ihr Büro verlassen. Besonders Spazierengehen hilft, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Bewegung wertet jede Pause auf.

2. Stoppen Sie das Grübeln

In Ihrer Auszeit sollten Sie nicht darüber nachdenken, welche Aufgaben Sie noch erledigen müssen. Stoppen Sie das Grübeln und denken Sie an etwas, das Ihnen schon in Gedanken Freude bereitet. Zum Beispiel an einen schönen Urlaub.

3. Essen Sie gesund

Wer Hunger hat, ist unkonzentriert und weniger leistungsfähig. Außerdem riskiert man Heißhungerattacken. Statt gesunder Lebensmittel werden wahllos ungesunde Süßigkeiten konsumiert. Leider oft mehr als gut für uns ist. Wer dagegen in seiner Pause in Ruhe und gesund isst, kommt besser durch den Tag.
Genießen Sie beim Mittagessen die Ruhe oder reden Sie mit Kollegen über alles, nur nicht über die Arbeit.

Gehören Sie auch zu denen, die einfach keine Zeit für Pausen haben? Dann sollten Sie JETZT umdenken, um Ihre Produktivität und Lebensqualität zu steigern. Wir wünschen Ihnen viele Augenblicke, in denen das Hier und Jetzt Ihre Aufmerksamkeit findet. Denn DA-sein können Sie nur in der Gegenwart. Sie ist der Maßstab für Ihr Leben.