Mut zum einfachen Leben
Vom Trend, mit weniger glücklich zu sein

/* Mut zum einfachen Leben
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„Darf es etwas mehr sein?“ Lange Zeit haben wir diese Frage immer wieder gehört: Auf dem Markt, wenn wir ein Kilo Äpfel verlangten, an der Süßwarentheke, wenn wir Weingummi in Tütchen füllen ließen. Heute wird uns diese Frage seltener gestellt. Wir kaufen oft in Supermärkten, wo wir uns selbst bedienen. Und: Seit einiger Zeit beschäftigen wir uns mit der Frage, ob „weniger nicht auch mehr sein kann“. Denn das gesamte Leben scheint im Berufs- und Privatleben mittlerweile auf dieses „Etwas mehr“ fokussiert zu sein. Das Weglassen gut tut und wirkt sich positiv auf andere Lebensbereiche aus – darum geht es in unserem heutigen MUTMACHER-Blog. Wir sind deshalb keine eingefleischten Minimalisten geworden, dennoch sind wir davon überzeugt, dass es befreiend sein kann, auf überflüssigen Schnickschnack zu verzichten.

Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“
Mahatma Gandhi

Spätestens beim Start ins Berufsleben stolpern Menschen in diese Konsumfalle. Denn auf einmal ist mehr Geld auf dem Konto, um mehr Kleidung zu kaufen, häufiger zu verreisen oder eine eigene Wohnung einzurichten. Und irgendwann spürt man dann, dass dieses „Noch etwas mehr“ überhaupt nicht froh macht. Im Gegenteil, es stresst. Um den Lifestyle zu sichern, wird mehr und länger gearbeitet – gleichzeitig entgehen einem viele schöne Erlebnisse, weil zu wenig Zeit da ist.

Wir haben angefangen, unsere Entscheidungen beruflich und privat bewusster zu treffen. Denn es fühlt sich besser an, einen Nachmittag in der Natur zu verbringen oder auch Zuhause mit lieben Menschen in Gesellschaft zu sein.

Einfach leben: weniger Ballast, mehr Glück


Wieviel brauchen wir wirklich, um glücklich zu sein? Macht eine große Wohnung mit viel Deko froh? Bringt ein Luxuswagen mit allen Extras echte Freude? Oder sind es die kleinen Dinge, die unser Herz aufgehen lassen? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen – und entdecken dabei den Minimalismus. Egal, ob wir es Minimalismus nennen, Konsumverzicht, Downshifting oder einfaches Leben. Im Kern geht es Anhängern eines minimalistischen Lebensstils darum, sich mit weniger Krempel zu umgeben, Ballast abzuschmeißen und sich auf das wirklich Wichtige im Leben zu konzentrieren. Wie können wir Glück im Alltag finden? Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und lassen Sie sich von „Silbermond“ inspirieren:

„Eines Tages fällt dir auf, dass du 99% nicht brauchst. Du nimmst all den Ballast und schmeißt ihn weg, denn es reist sich besser mit leichtem Gepäck. „
Silbermond (https://www.youtube.com/watch?v=ohHJjPSsW8c9)

Platz im Leben, Platz im Kopf


Minimalisten geht es darum, mit wenig zu leben, und nur das zu besitzen, was sie wirklich lieben und brauchen. Sie versprechen sich durch diese Konzentration auf das Wesentliche mehr Einfachheit und mehr Freude am Leben. Dem zu Grunde liegt der Gedanke, dass Konsum und Dinge nicht glücklich machen, dass vielmehr das Glück in den kleinen Dingen des Alltags zu finden ist. Immer mehr Menschen versuchen, das Prinzip „Weniger ist mehr“ in ihr Leben zu bringen. Dazu kommt der Trend zum Entrümpeln und Aufräumen, der sich in Zahlen belegen lässt: Das Buch Magic Cleaning der Aufräum-Berühmtheit Marie Kondo (https://de.wikipedia.org/wiki/Marie_Kondō) hat sich weltweit mehr als sieben Millionen Mal verkauft. Es hat sich anscheinend rumgesprochen, dass weniger Besitz auch bedeutet, mehr Platz, Zeit und Geld zu haben. Auch der Trend zur Achtsamkeit geht zum Teil auf eine Sehnsucht nach mehr Raum zurück – nicht zufällig heißt eine der bekanntesten Apps mit 17,5 Millionen Nutzern Headspace: „Platz im Kopf“.

Wenn auch Sie die Haltung des „Weniger ist mehr“ trainieren wollen, können Ihnen folgende Fragen helfen:

  1. Was brauche ich und was brauche ich nicht?
  2. Was fehlt mir wirklich?
  3. Was ist für mich das richtige Maß, wenn ich Geburtstagsgeschenke oder eine Urlaubsreise plane?
  4. Welche Dinge oder Angewohnheiten sind nur Ballast?
  5. Worauf möchte ich auf keinen Fall verzichten?
  6. Mit Blick auf die vergangene Woche: Was ist mir zu viel?
  7. Wen oder was vermisse ich in meinem Leben?

Der tiefe Sinn ist übrigens nicht, einfach nur mit weniger zu leben oder das Smartphone zu entsorgen, sondern sich das Leben so einzurichten, dass mehr Leichtigkeit und Freiheit entstehen. Es geht um eine innere Haltung, die im Alltag mehr Leerstellen und Unsicherheiten zulässt.

Unser Fazit:


Wer einfach lebt, hat weniger Kram und Zeug in seinem Leben – nicht nur in der Wohnung, sondern auch im Kopf. Keine Chance der Reizüberflutung! Wer einfach lebt, sagt Verabredungen ab, zu denen er keine Lust hat, er geht keine Verpflichtungen ein und verschwendet keine Zeit mit unnützen Begegnungen. Wer einfach lebt, konzentriert sich schlicht auf das, was er wirklich braucht diese Art von Minimalismus kann uns in vielen Bereichen erleichtern. Es tut gut, das Leben zu entrümpeln und sich aufs Wesentliche zu besinnen. Ganz leicht ist es aber nicht. Wir bleiben dran.

Ihre
MUT-Macher Walter Stuber und Dirk Eckart