Motivation: Warum wir tun, was wir tun?

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Es gibt kaum ein Thema, über das so viel geforscht, geschrieben und spekuliert worden ist wie über die Beweggründe menschlichen Handelns.

  • Warum stehen Sie jeden Morgen in der Frühe auf, um zur Arbeit zu gehen? 
    Warum bleiben Sie nicht einfach liegen?
  • Was motiviert Sie zu Ihrem täglichen Tun?
  • Was hilft Ihnen dabei, Ihr kleines inneres Faultier zu bekämpfen, wenn Sie keine Lust haben, das zu tun, was Sie tun sollten?

Heute wissen wir, dass sich menschliche Einstellungen und Verhaltensweisen nicht in ein Schema pressen lassen, sondern dass es unterschiedliche Motive oder ganze Motivationsbündel gibt, die unser Verhalten steuern. Bei allem, was wir tun, bewegen wir uns zwischen zwei Polen: zwischen dem, was uns motiviert oder antreibt, und dem, was uns bremst. Kennen Sie die Motive, die Sie antreiben? Dann segeln Sie wie ein Bumerang auf den Auftriebskräften des Lebens. Kennen Sie die Klötze, die Sie am Boden festhalten, Ihre mentalen „Gefängnisse“, die Tyrannei des „Ich muss …“? Dann lohnt es sich, diese Klötze aus dem Weg zu räumen, die Ihnen den Blick für das Wesentliche versperren. Es tut gut, hin und wieder danach zu fragen, warum wir tun, was wir tun. Denn Motivation ist nur ein anderes Wort für „Beweggrund“ – ein innerer Antrieb, der uns in Bewegung setzt. 

Wie bringt man einen störrischen Esel zum Laufen?

Die beiden häufigsten Motivationsmethoden sind KITA und Karotte: Entweder Sie treten ihn, Sie geben ihm sozusagen einen „Kick In The Ass“, oder Sie lassen ihn an einer Karotte knabbern, entfernen sich ein Stück und er folgt, weil er die Karotte will. KITA ist Motivation durch Druck; Karotten dagegen stehen für Motivation durch Belohnung, Beförderung, Prämien, Gehaltserhöhungen und ähnliche Mittel. Psychologen bezeichnen das als extrinsische Motivation – der Beweggrund von außen. Der Karottenmotivierte wird immer fragen: „Bekomme ich dann mehr Geld?“ Beide Methoden funktionieren weltweit: zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitenden, zwischen Eltern und Kindern und auch zwischen Kunden und Anbietern. Der Nachteil ist, dass der Esel stehen bleibt, wenn man aufhört zu treten und ebenso, wenn man keine Karotten mehr zum Nachlegen hat. 

Begeisterung kurbelt den Motivationsmotor an

Ganz anders wird es aussehen, wenn der Esel Lust hat zu laufen. Er läuft, weil der Tag so wunderbar ist und weil er einfach einen Huf vor den anderen setzten will. Da würden Psychologen sagen: Er ist intrinsisch motiviert. Von innen heraus, er will gehen. 

Die überzeugendste Art und Weise, warum Menschen tun, was sie tun, besteht darin, dass ihnen ihre Aufgabe Spaß macht, sie begeistert und erfüllt. Wenn ich arbeite, weil mir die Arbeit an sich Freude macht, dann kommt es nicht primär auf das Gehalt an, das ich bekomme. Natürlich hat Geld eine maßgebliche Bedeutung. Wer aber nur um des Geldes willen arbeitet, muss die eigentliche Belohnung nach Feierabend suchen und in der Freizeit das nachholen, was er während des Tages an Spaß und Erfüllung versäumt hat. Erfüllter leben diejenigen, die in ihrem Job Spaß haben und Erfüllung finden. 

Um motiviert Ziele zu erreichen oder Aufgaben zu erledigen, brauchen Menschen Kompetenz und Begeisterung. Sie wollen ein Buch schreiben, Karriere machen, etwas in Ihrem Leben verändern? Dafür brauchen Sie die Schubkraft der Begeisterung. Denn Sie können noch so viele Techniken anwenden, Künste entwickeln oder Regeln im Griff haben – ohne Begeisterung erreichen Sie kein Ziel.

Es gibt zwei Voraussetzungen für Motivation:

  1. Ihre Ziele dürfen herausfordernd sein, sollten Sie jedoch nicht überfordern. Denn wenn eine Herausforderung die eigenen Fähigkeiten übersteigt, gerät man unweigerlich in Stress. Wenn eine Tätigkeit dagegen im Verhältnis zu den eigenen Fähigkeiten unterfordert, kann Langeweile entstehen. Beides ist auf Dauer ungünstig. Sowohl Unterforderung als auch Überforderung sind Motivationskiller. Also suchen Sie sich immer wieder neue, herausfordernde Aufgaben und achten gleichzeitig darauf, die Latte nicht zu hochzulegen. Wenn Ihnen diese Balance gelingt, schaffen Sie eine gute Grundlage für intrinsische Motivation.
  2. Motivation ist abhängig vom Sinn der Aufgabe. Zahlreiche Umfragen haben ergeben, dass – unabhängig vom Einkommen, Rang und Status – diejenigen in ihrem Beruf zufriedener und motivierter sind, die einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen. Und je größer ein Projekt ist, zu dem Sie einen Beitrag leisten, desto stärker ist die Motivationskraft, die der Sinn Ihnen vermittelt. 

Tipp:

Nehmen Sie einen Stift in die Hand und schreiben auf, wovon Sie wirklich begeistert sind in Ihrem Leben. Und dann schreiben Sie daneben, was Sie begeistern könnte. Anschließend überlegen Sie sich, wie Sie Ihre konkreten Wünsche und Ziele in Ihr Leben einbauen können. 

Wir wünschen Ihnen kreative und weltoffene Hoffnungsgedanken, wenn Sie mutig und beschwingt über neue Ziele nachdenken. 

Ihre MUT-Macher

Walter Stuber und Dirk Eckart