Willkommen in der Mut-Zone: So halten Sie Ihren Perfektionismus im Zaum

Perfektion

„Leichter leben“ – danach sehnt sich eigentlich jeder. Warum löst bereits der Gedanke an Leichtigkeit so ein positives Gefühl in uns aus? Leichtigkeit sorgt für Schwung in der Lebensbude und lädt dazu ein, das Leben hoffnungsvoll und mit quirliger Lebensfreude zu umarmen.

Viele Menschen, die uns in unterschiedlichen Netzwerken, auf der Baustelle oder in unserer Freizeit begegnen, leiden unter dem Ehrgeiz, alles richtig machen zu wollen und gehören zum Club der Perfektionisten. Leider reden viele Vorgesetzte Ihren Mitarbeitern ein, dass Karriere nur möglich sei, wenn sie keine Fehler machen. Das ist schrecklich, denn der Welt fehlen Menschen mit Persönlichkeit, die sich trauen, quer zu denken und Dinge in Frage zu stellen.

Sie scheitern nicht, weil Sie unbegabt sind, sondern weil Sie nicht an sich glauben

Es ist ein Irrglaube zu meinen, dass es gut ist, keine Fehler zu machen. Ein Problem muss gelöst, eine Aufgabe erfolgreich bewältigt werden, eine neue Bewerbung wartet darauf, dass Sie sie schreiben. Was brauchen Sie dazu? Natürlich Kompetenzen. Begabung, Intelligenz und Glück gelten als die besten Voraussetzungen, um Ziele zu erreichen. Aber mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger ist Selbstvertrauen oder Selbstwirksamkeit.

Der kanadische Psychologe Albert Bandura versteht unter dem Begriff der Selbstwirksamkeit das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und die Überzeugung, einer Aufgabe gewachsen zu sein. Diese „gute Meinung“ über sich selbst ist ein entscheidender Faktor, wenn Sie ein Problem lösen oder eine Aufgabe erfüllen wollen. Ihre tatsächlichen Fähigkeiten sind nicht so wichtig wie der Glaube, sie zu besitzen.

Streben Sie in schwierigen Situationen nach Verbesserung und verzichten auf Perfektion

Natürlich ist das Leben auch mal unfair. Manches Mal scheint es, dass wir nicht nach vorne gehen, sondern auf der Stelle treten oder sogar zurückfallen. Das ist deprimierend, keine Frage. Aber nur dann, wenn wir nicht auch die Chancen sehen können, die ein Stolperstein oder eine Hürde für uns bereit hält.

Wenn Psychologen vorschlagen, dass Sie lieber nach Verbesserung als nach Perfektion streben sollten, geht es nicht darum, den Ehrgeiz oder die Motivation aufzugeben. Vielmehr dürfen Sie akzeptieren, dass Sie ein Mensch mit Ecken und Kanten sind, hin und wieder mal überfordert und nicht immer die perfekte Lösung parat haben. Denn wenn Sie sich ständig unter Druck setzen und erwarten, dass immer alles perfekt sein muss, kann es dazu führen, dass Sie nicht vom Fleck kommen und zu früh aufgeben.

Wenn Sie Umwege als Lernchancen sehen, die passieren dürfen, werden Sie gestärkt aus der Situation gehen und wachsen. Denken Sie daran: Es gibt fast immer eine andere Perspektive.

Mutmacher-Tipps, wie Sie Ihrem Perfektionismus Einhalt gebieten können:

  1. Verzetteln Sie sich nicht in unwichtigen Details, wenn das Leben Schluckauf hat, Projekte oder Lebensthemen Ihnen über den Kopf wachsen.
  2. Trauen Sie sich, fertig zu werden.
  3. Lernen Sie, zu dem zu stehen, was Sie in einem angemessenen Zeitraum schaffen können.
    Senken Sie die Erwartungen an sich selbst.
  4. Planen Sie kleine Pausen und Genussmomente.
  5. Bitten Sie Menschen um Hilfe, wenn diese etwas besser können bzw. Sie von ihrer Kompetenz profitieren können.
  6. Verabschieden Sie sich von der Illusion, zwischen Tür und Angel „mal eben“ Ihr Leben neu zu gestalten.
  7. Vergleichen Sie sich nicht mit anderen, sondern schauen Sie auf Ihre einzigartige Kombination von Kraft, Kreativität und Interesse.

Wir wünschen Ihnen jeden Tag Spaß und Freude an Ihrer Arbeit. Schauen Sie in den Spiegel und sagen sich: „Ich kann was!“

Ihre MUT-MACHER
Walter Stuber Dirk Eckart