Mut zur Entscheidung

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Lebe bewusster! Konzentrier dich! Sei achtsam! Erlaube Dir Selbstfürsorge! Überall heißt es, dass unser Leben besser werden kann, wenn wir intensiv darüber nachdenken, wie unser Alltag aussehen soll. Das beginnt mit der richtigen Ernährung und endet mit existentiellen Fragen wie: Was will ich eigentlich im Leben erreichen?

Von der Kaffeesorte bis zur Lebensplanung – überall lauert Entscheidungsstress. Manche Entscheidungen fallen uns alles andere als leicht – und wir verbringen Stunden um Stunden damit, zu analysieren und abzuwägen. Das Ergebnis: Verwirrung und Hilflosigkeit.

Fällt es Ihnen oft schwer, Entscheidungen zu treffen? Ist es eigentlich notwendig, unser ICH bis in den letzten Winkel ergründen zu wollen?

In einer multioptionalen Welt sind Routinen lebensnotwendig

Wir fällen täglich unzählige Entscheidungen. Die meisten davon bemerken wir allerdings nicht einmal: Mit welchem Fuß ich aus dem Bett steige, was ich anziehe und frühstücke, wie und wann ich zur Arbeit aufbreche, ob ich meine Mails vorher checke, ob ich nach Feierabend zum Sport, Einkaufen oder direkt nach Hause fahre und so weiter und so fort. Um all das machen sich die meisten Menschen kaum Gedanken. Hier und da ein kurzes Innehalten – und weiter geht’s.

Routinen sind wichtig, denn sie sparen Zeit und Energie. Nach Schema F zu verfahren, gilt in unserer von ständiger Veränderung und Optimierung besessenen Zeit zwar als unkreativ und spießig, aber im Alltag ist es lebensnotwendig. Sie vergeuden Ihre Kräfte, wenn Sie im Alltag alles immer wieder ausdiskutieren und neu entscheiden wollen. „Pro Tag treffen wir etwa 20.000 Entscheidungen. Im Schnitt alle drei Sekunden“, erklärt Eveline Brandhofer, MA Trainerin für Positive Psychologie. „Viele Entscheidungen laufen automatisch. Je besser geübt, desto schneller“, weiß die Expertin. Das gute an Gewohnheiten: Je mehr alltägliche Verhaltensweisen unser Gehirn ritualisieren kann, umso mehr mentale Kapazität haben wir frei für die besonderen Dinge im Leben.

Social Media erschwert Entscheidungen

Nicht jedes Problem lässt sich spontan lösen. Gerade in einer Gesellschaft, die so sehr vom Streben nach Freiheit geprägt ist, in der wir uns alle Türen offenhalten wollen, fällt es mitunter schwer, sich zu entscheiden. Eine Wahl zu treffen. Ja oder Nein zu sagen. Die Tür zu öffnen oder sie zu schließen. Denn: Was könnte passieren, wenn wir uns falsch entscheiden? Zumal das Leben der Millionen Anderen, das wir täglich auf Social Media vorgeführt bekommen, zeigt, wie viele Möglichkeiten es eigentlich gibt. In einer Welt, in der scheinbar alle Optionen offenstehen und es an uns ist, die richtige zu wählen, wiegt eine Entscheidung nun mal schwer.

Je mehr Informationen im Umlauf sind, desto verunsicherter sind wir. Denn diese Informationen sind ja in aller Regel keine beglaubigten Fakten, sondern häufig ein Cocktail aus Behauptungen, Gerüchten, Meinungen, Verdachtsmomenten, Warnhinweisen und Verleumdungen. Dummerweise saugen wir Informationen in Social Media begierig auf, denn kaum etwas ist heute schwerer zu ertragen als Nichtwissen. Ein Patentrezept für gute Entscheidungen gibt es nicht. Ob Sie spontan oder überlegt entscheiden, hängt nicht nur vom Charakter, sondern auch von der Art des Problems, seiner Tragweite, den verfügbaren Informationen, früheren Erfahrungen und Routinen ab, die Sie sich zugelegt haben.

Eine einfache Frage kann Wunder bewirken

Wenn Sie sich das nächste Mal mit einer Entscheidung quälen, wenden Sie bitte einen einfachen Trick an. Der Verhaltenspsychologe Dan Ariely (https://de.wikipedia.org/wiki/Dan_Ariely) sagt, man müsse sich nur diese eine Frage stellen:

Was würde ich einem Freund raten?

Effekt dieser Frage: Sie hilft, sich von den eigenen Emotionen zu befreien und das Problem neutraler zu betrachten. Oft kommt man dann schnell auf die richtige Lösung. Klingt einleuchtend, oder?

Es wäre übrigens ein falscher Anspruch, angesichts der Vielfalt an Wahlmöglichkeiten, die uns umgeben, immer das Richtige tun zu wollen. Fehlerfreundlichkeit ist eine Kompetenz, die für ein geglücktes Leben genauso wichtig ist wie die Kompetenz, gute Entscheidungen zu fällen. Bedenken Sie bitte, dass einen die – auf den ersten Blick – falsche Alternative auch auf den richtigen Weg bringen kann. Und sollten Sie eine gefällte Entscheidung doch noch über den Haufen werfen, liegen Sie in einer sich ständig drehenden Welt sogar im Trend. Hauptsache, Sie legen sich erst mal fest. Denn: „Wir bereuen nur das, was wir nicht getan haben“, sagt Marcel Proust (https://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Proust).

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen Mut zum Experimentieren mit klugen Entscheidungen und gute Freunde an Ihrer Seite.

Ihre MUTMACHER

Walter Stuber und Dirk Eckart