Gescheitert, und nun ?

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Wie Sie mit Misserfolgen umgehen

Der Umgang – und zwar der richtige – mit Misserfolgen ist sicher eine der schwierigsten Herausforderungen im Leben und gleichzeitig ein entscheidendes Merkmal erfolgreicher und gereifter Persönlichkeiten. Es ist keine große Kunst, auf einer Welle von Erfolgserlebnissen nach oben getragen zu werden. Bisweilen kommt der Erfolg aber auch zu schnell: Der Kern der Persönlichkeit reift oft nicht in demselben Tempo, wenn jemand sehr schnell großen Erfolg hat. Unsicherheit und mangelndes Selbstwertgefühl werden von anderen Menschen dann oft als Arroganz und Überheblichkeit wahrgenommen. Das Spektrum des Scheiterns ist groß: Eine Insolvenz ist selbstverständlich ein anderes Kaliber als eine vergeigte Klausur.

Wirklich gewachsen sind wir verrückte Unternehmer an unseren Niederlagen und Misserfolgen, über die wir in unseren Büchern und Unternehmerblogs schreiben.  Scheitern gehört zum Leben und doch tun wir uns schwer damit. Wie Sie besser mit Misserfolgen umgehen, verraten wir hier.

Gescheitert? Darum tun wir uns so schwer damit

Scheitern bedeutet, dass wir ein bestimmtes Ziel nicht erreicht haben. Das kann alles Mögliche sein: ein Projekt, Misserfolg im Job, die Gründung eines Unternehmens, aber auch eine Beziehung oder der Wunsch nach Selbstverwirklichung. „Aus Fehlern lernt man.“ oder „Versuch macht klug.“ – solche Sprüche kennen wir alle und haben sie bestimmt schon mal jemanden mit auf den Weg gegeben oder zu uns selbst gesagt. Was sich so leicht dahinsagen lässt, ist in der Realität oft viel vertrackter. Was genau haben wir falsch gemacht? Was hätten wir anders machen sollen? Wer ist schuld? Wie soll es weitergehen? – das sind nur einige Fragen, die uns dann durch den Kopf gehen.

Eine Niederlage fühlt sich nun mal nicht gut an! Erfolge bescheren Höhenflüge, bereiten Freude und sind in einer Leistungsgesellschaft die beste Bestätigung. Beim Scheitern sieht das anders aus: Scham, Entschuldigungen und Wegducken gehen oftmals damit einher. Dabei wissen die meisten Menschen, dass Scheitern zum Leben gehört. Und auf dem weiteren Lebensweg werden wahrscheinlich weitere Fehler passieren, die Chancen ermöglichen, zu wachsen, neue Perspektiven zu entdecken, und helfen, aus Fehlern zu lernen.

Für den Erfolg gibt es keine Garantie, sondern jeden Tag neue Gelegenheiten

Das Vertrauen, das Sie in sich selbst haben, und die innere Sicherheit, mit dem Leben fertig zu werden, auch wenn der Wind ins Gesicht bläst, wächst meist in den Augenblicken, in denen Sie gezwungen werden, Niederlagen einzustecken, wieder aufzustehen und weiterzugehen. Überwundene Krisen machen stark, nicht die leicht erlangten Erfolge. Schön und gut, mögen Sie denken, aber was ist, wenn eine Niederlage auf die andere folgt? Hierzu eine wahre Begebenheit:

Es war einmal ein junger Mann, der musste innerhalb von 25 Jahren folgende Schicksalsschläge einstecken: Er machte Bankrott. Er kandidierte für den Senat und wurde nicht gewählt. Er machte nochmals Bankrott. Das Mädchen, das er über alles liebte, starb. Daraufhin erlitt er einen Nervenzusammenbruch. Er kandidierte für den Kongress und wurde nicht gewählt. Er kandidierte erneut für den Kongress und kam wieder nicht durch. Jetzt kandidierte er noch einmal für den Senat und verlor wieder. Er kandidierte für das Amt des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten und unterlag. Er wurde auch beim dritten Versuch nicht in den Senat gewählt. Was wurde aus diesem Mann? Er wurde der populärste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: Abraham Lincoln.

Kaum zu glauben! Und doch ist es passiert. Sie müssen nicht Abraham Lincoln sein und auch keine ähnlich hochgesteckte Ziele haben – darum geht es nicht. Aber die Botschaft lautet: Wenn Sie etwas wirklich wollen und sich nicht entmutigen lassen, sondern es beharrlich immer wieder von Neuem versuchen, so ist das eine gute Chance, Ziele doch zu erreichen. Es ist allerdings keine Garantie, denn die Geschichte hätte auch enden können: … “und er hat es noch einige Male versucht, vergeblich, und dann hat man nichts mehr von ihm gehört.“ Und natürlich wäre diese Geschichte dann nicht erzählt worden. Die einzige Chance ist, dennoch nicht aufzugeben.

3 Tipps, wie Sie mit Misserfolgen umgehen können

Wenn Sie Misserfolge als Sprungbretter nutzen wollen, sind diese Schritte hilfreich:

  1. Annehmen:
    Akzeptieren Sie den Misserfolg schlicht und ergreifend als Tatsache – ohne sich selbst zu beschuldigen oder in sogenannter „Opferhaltung“ jammernd anderen dafür die Schuld zu geben. Das bedeutet bestenfalls, sich zu sagen: Die Niederlage ist eine Chance, etwas zu lernen.
  2. Anschauen:
    Analysieren Sie die Ursachen, definieren Sie Fehler, um aus der Niederlage zu lernen, um Misserfolgen der gleichen Art vorzubeugen.
  3. Aufstehen:
    Gehen Sie weiter und berücksichtigen dabei das Erfahrene, um es beim nächste Mal besser zu machen.

Auch befreundete Geschäftspartner und Unternehmer erleben Niederlagen. Sie halten damit nicht hinterm Berg. Ganz im Gegenteil: Sie sprechen offen übers Scheitern und Aufstehen. Dirk Eckart hat sie interviewt und daraus das Format „Mutnuten“ entwickelt. https://www.youtube.com/watch?v=HT7rapgejoI. Lassen Sie dadurch sich inspirieren und ermutigen.

Ihre MUTmacher

Dirk Eckart und Walter Stuber